Nach der Lektüre des Buches von Ruth Morgenegg "Artgerechte Haltung - ein Grundrecht auch für Meerschweinchen" habe ich mich entschlossen, ihrem Rat zu folgen und zur Verhinderung von unerwünschtem Nachwuchs und Rangeleien in den Gruppenverbänden die ersten männlichen Böckchen frühkastrieren zu lassen. Es handelt sich natürlich bei der Kastration um einen operativen Eingriff im frühen Alter und mir ist das Risiko dieser Operation durchaus bewusst. Im ersten Zuchtjahr habe ich 12 Böckchen im Alter von ca 3 Wochen frühkastrieren lassen und es kam bei keinem der Tiere zu Komplikationen. Nach der Aufwachphase können sie wieder zur Mutter und den Geschwistern in die Gruppe und sind am Folgetag wieder munter. Komplikationen bei der Wundpflege gab es bisher nicht.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich Frühkastraten in der Regel sehr gut vergesellschaften lassen. Für Böckchen ist die Kastration bei Abgabe in eine Kleingruppe von 2 oder 3 Tieren sozusagen die "Rentenversicherung", weil man, sollte ein Freund versterben, ein oder mehrere Weibchen im passenden Alter hinzusetzen kann. Verstirbt der männliche Partner eines adulten unkastrierten Böckchens ist oft nur wieder die Vergesellschaftung mit einem sehr jungen Böckchen möglich.
Nachdem ich unkastrierte Böckchen in der Regel nicht zurück nehmen kann, habe ich mich nach einigen unschönen Erfahrungen entschlossen, an Liebhaber nur noch kastrierte Böckchen abzugeben. Wer hierzu Fragen hat, kann mich gerne darauf ansprechen. Im Interesse der Tiere appelliere ich an potentielle Käufer, sich bitte nicht nur vom reinen Anschaffungspreis für ein Tier leiten zu lassen.